Wozu Existenzebenen analysieren?

6/7/17 +++ Nach 14 Blog-Folgen über drei Jahre zur Einführung in wesentliche Aspekte der Denk- und Beratungsmethode "TEEA" (Transzendental-phänomenologische ExistenzEbenenAnalyse) ist es Zeit für eine Zusammenfassung, um die einige Leser dieses Blogs baten. Hier ist sie: TEEA dient wie alle meine philosophischen Denk- und Sprech-Methoden dazu, das eigene Leben so klar und wahrhaftig wie möglich zu sehen und zu er-leben.

Philosophische Beratung überhaupt ist ja im Grunde nichts anderes als "Beihilfe zum begründeten Zweifel", um einen alten Sloterdijk-Spruch abzuwandeln. Der (philosophische) Zweifel führt zur eigenen "Wahrheit". Nachdenken hilft, jedenfalls grundsätzlich und gelegentlich. Nietzsche sagt: "Ich lobe mir jede Skepsis, auf welche mir erlaubt ist zu antworten: Versuchen wir's."

Zum Nachdenken (und Zweifeln) bedarf es sprachlich fassbarer Fragen und Kategorien. Die bisher vorgestellten neun TEEA-Ebenen im "Trichter des eigenen Lebens" liefern solche Begriffe und Beschreibungsmöglichkeiten.

Wer sich also einlässt auf eine wahrheitsorientierte Betrachtung des eigenen Lebens in allen seinen philosophisch-phänomenologischen Dimensionen - von der konkret-eigenen Leib-Erfahrung bis zur abstraktest-möglichen Seins-Vorstellung -, wird auf neue Weise aufmerksam auf das eigene Da-Sein. Es finden sich bei so einem beraterisch-dialogischen Vorgehen durchaus nicht nur die in unserer Gesellschaft allzu beliebten "Probleme", sondern häufig auch schlicht "gültige" ("positive" wie "negative") eigene Lebens-Wahr-und-Weisheiten, die ihren ganz eigenen Seins-Wert besitzen.

Ob dabei so etwas wie "Glück" oder "Sinn" erlebt oder erfahren wird, lässt sich nicht vorhersehen - und auch nicht als erstes Ziel des philosophischen Gesprächs ausgeben. In (fast) jedem Fall werden aber Zusammenhänge - zum Beispiel in den eigenen Glaubenssätzen - erkennbar, die zuvor außerhalb des Alltags-Blickwinkels lagen. Das ist doch schon etwas.

Carpe Diem, ihr Freunde der Wahrheit und des Lebens!

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